Das Thema Logistikpark Emmelsum bewegt viele Menschen in Voerde. Die Diskussion ist teils sehr emotional. Deshalb ist es mir wichtig, die Fakten auf den Tisch zu legen. Nur so lässt sich meine Haltung nachvollziehen.
Worum geht es mir?
Ich will das Beste für Voerde – mit Blick auf alle Rahmenbedingungen und möglichen Folgen. Ich verstehe die Sorgen der Bürgerinitiative „Biotop retten“ sehr gut. Auch ich möchte so viel Natur wie möglich erhalten – selbst wenn es sich bei der betroffenen Fläche nicht um ein offiziell eingetragenes Biotop handelt.
Warum ist das Thema so kompliziert?
Die Fläche gehört einem privaten Eigentümer und ist bereits seit 1969 im Bebauungsplan (BPlan Nr. 39) als Gewerbe- und Industriegebiet ausgewiesen. Eine Nutzung ist also grundsätzlich möglich.
Die Firma Greenfield hat die Fläche im Rahmen eines Insolvenzverfahrens gekauft – und Millionen dafür gezahlt. Das Unternehmen will die Fläche nun für ein Logistikzentrum nutzen. Dazu muss ein neuer Bebauungsplan (BPlan 139) erstellt werden, da die aktuelle Planung keine genauen Baufenster vorsieht.
Was passiert ohne neuen BPlan?
Ein Verzicht auf den neuen Bebauungsplan bedeutet nicht, dass die Fläche unangetastet bleibt. Im Gegenteil: Ohne neue Regelungen wäre die Fläche rechtlich ungeschützt. Der Eigentümer könnte dann versuchen, die Fläche anders – möglicherweise schlechter für die Natur – zu nutzen. Zum Beispiel mit flächendeckenden Photovoltaikanlagen, für die eventuell sogar der Waldstreifen gerodet werden dürfte.
Was wurde im Planungsverfahren erreicht?
Wir haben auf die Einwände der Bürgerinnen und Bürger reagiert und mit dem Unternehmen verhandelt. Das Ergebnis:
- Die geplante Hallenfläche wurde von 70.000 auf 50.000 Quadratmeter reduziert.
- Der untere Bereich, der als besonders schützenswert gilt, bleibt erhalten und wird ökologisch aufgewertet.
- Ein Grünstreifen ermöglicht Tieren den Wechsel zwischen den Waldflächen.
- Alle Waldbestände würden durch den neuen BPlan erstmals gesichert.
- Im Süden erhalten die neuen Grünflächen mit höherer ökologischer Qualität.
- Im Norden wird ein Grünstreifen das Landschaftsbild verbessern und die Hallen optisch abschotten.
Nur die Ackerfläche im Norden würde verloren gehen.
Wie ist der aktuelle Stand?
Am 19. März 2024 hat der Stadtrat die sogenannte Offenlage beschlossen und der Verwaltung den Auftrag zum neuen BPlan erteilt. Alle nötigen Gutachten liegen nun vor – etwa zu Artenschutz, Verkehr, Boden und Umwelt. Alle beteiligten Behörden haben ihr “O.K.” gegeben. Die Verwaltung sieht alle Voraussetzungen für den Beschluss des BPlans 139 als erfüllt an.
Warum ich den neuen Bebauungsplan unterstütze
Ein unabhängiges Fachanwaltsbüro und auch das zuständige Ministerium bestätigen: Ohne neuen BPlan droht der vollständige Verlust der ökologisch wertvollen Flächen. Auch wenn ein Gegengutachten der Bürgerinitiative eine andere Meinung vertritt, halte ich diese Einschätzung für realistischer.
Ein Unternehmen, das Millionen in eine Fläche investiert, wird sie nicht ungenutzt lassen. Ohne neuen Bebauungsplan könnten ökologisch sensible Flächen komplett verloren gehen – etwa durch großflächige Photovoltaiknutzung inklusive Rodung.
Mein Fazit
Wir haben im Verfahren viel erreicht. Der neue BPlan 139 schützt Naturflächen, verbessert den Zustand der Landschaft und ermöglicht gleichzeitig eine wirtschaftliche Nutzung und schafft damit viele Arbeitsplätze.
Eine völlige Ablehnung wäre aus meiner Sicht ein Fehler. Sie könnte genau das Gegenteil dessen bewirken, was viele sich wünschen: den Verlust wertvoller Natur.
Deshalb bitte ich den Stadtrat, dem BPlan 139 zuzustimmen. Wer das Biotop wirklich schützen und aufwerten will, muss für diesen Plan stimmen.

In meinem Podcast spreche ich Klartext. Ich beantwortet offen und ehrlich die Fragen des Interviewers zu aktuellen Themen der Stadt – direkt, transparent und ohne Umschweife. Ein Podcast für alle, die wissen wollen, was in Voerde wirklich passiert.
Fragen? Gern!
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