Möllen steht vor großen Veränderungen.
Drei Themen bestimmen derzeit den Ortsteil:
- Die Versorgung mit Einzelhandel
- Die Entwicklung des Wohnraums
- Die Umgestaltung des alten Kraftwerksgeländes
Möllen – ein Blick zurück
Ab 1950 entstand die Bundesversuchssiedlung Möllen. Ziel war es, Bergbauarbeitern und ihren Familien schönen Wohnraum im Grünen zu bieten. Neben Einfamilienhäusern mit Gärten gibt es viele Mietwohnungen. Heute gehört der Bestand größtenteils Vivawest. Die Gebäude sind überwiegend zweigeschossig und fügen sich harmonisch in das viele Grün ein.
Aktuell leben rund 2.650 Menschen in Möllen. Früher waren es mehr – viele junge Familien mit Kindern wohnten hier. Sie prägten das Leben in Kindergärten, Schulen und Kirchen.
Doch mit dem Strukturwandel im Bergbau und der Industrie änderte sich vieles. Viele Menschen zogen weg. Die alten Mietwohnungen entsprachen nicht mehr den modernen Ansprüchen, es entstand Leerstand.
Einzelhandelsversorgung – der Weg zum neuen Markt
Ein wichtiger Einschnitt war 2022 die Schließung der EDEKA-Filiale. Der Zugang war nicht barrierefrei und die Verkaufsfläche zu klein für heutige Anforderungen.
Frühzeitig begannen Gespräche mit dem Eigentümer des Ladenlokals und Vivawest. Ziel war, Platz für einen größeren Markt zu schaffen. Beide waren grundsätzlich einverstanden. Doch die hohen Kosten machten das Vorhaben unwirtschaftlich.
Ein neuer Standort musste her. Ein Investor kaufte ein Grundstück an der Kreuzung Rahmstraße / Dinslakener Straße, um dort einen Netto-Markt zu bauen.
Für das Vorhaben war ein neuer Bebauungsplan notwendig. Der Rat der Stadt Voerde fasste dazu bereits im Juni 2020 einen Aufstellungsbeschluss. Ein wichtiges Thema war das Verkehrskonzept: Straßen.NRW forderte eine eigene Abbiegespur an der Rahmstraße. Das war wegen der Parkplatzverluste und hohen Kosten nicht machbar.
Im Frühjahr 2025 entwickelte der Investor eine neue Lösung:
- Zufahrt über die Dinslakener Straße
- Ausfahrt in Richtung Rahmstraße
Am 25. März 2025 stellte er das neue Konzept im Stadtentwicklungsausschuss vor. Am 24. Juni 2025 soll der nächste Schritt für den neuen Bebauungsplan folgen. Wenn alles gut läuft, kann der Bau Ende 2025 oder Anfang 2026 beginnen. Eine Eröffnung wäre dann noch im Jahr 2026 möglich.
Wohnen in Möllen – frischer Wind für den Ortsteil
VivaWest gestaltet den Wohnraum neu. Nach dem Abriss alter Mietwohnungen entstanden am Leitkamp und an der Hauerlandstraße erste Reihenhäuser, die sehr schnell veräußert wurden.
Mit dem vollständigen Rückbau des Kraftwerksgeländes sah VivaWest neue Chancen. Die Strategie heute:
- Sanierung: Ein Teil der Mietwohnungen wird hochwertig oder einfacher modernisiert, je nach Zielgruppe.
- Neubau: Viele alte Gebäude wurden abgerissen. An der Schlesierstraße entstanden bereits 16 neue Einfamilienhäuser, die fast alle verkauft sind. Weitere Häuser sind in Planung.
Zukünftig sollen an mehreren Stellen – Im Bruch, Kampshof, Schlesierstraße und Leitkamp – neue Häuser entstehen. Geplant sind Einfamilienhäuser und barrierefreie Mehrfamilienhäuser.
Der Baumbestand soll soweit möglich erhalten bleiben. Vivawest stellt das neue Wohnkonzept am 24. Juni im Stadtentwicklungsausschuss vor. Die Sitzung ist öffentlich und beginnt um 17:00 Uhr. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.
Zukunft auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände
Der Rückbau der alten Kraftwerksanlage läuft auf Hochtouren:
- Der nördliche Kamin wird aktuell abgetragen und soll im Mai 2025 gesprengt werden.
- Die Kesselhäuser sind fast vollständig leergeräumt.
- RWE rechnet damit, dass das Gelände Ende 2026 vollständig freigeräumt ist.
Die Pläne danach:
- Westlich der Frankfurter Straße entsteht ein neues Gaskraftwerk, das zu 100% mit Wasserstoff betrieben werden kann.
- Östlich der Frankfurter Straße wird eine Produktionsanlage für Grünen Wasserstoff gebaut. Der Strom dafür kommt aus Offshore-Windenergie.
Ein Teil des erzeugten Wasserstoffs wird gespeichert, ein anderer Teil über Pipelines zur industriellen Nutzung transportiert. Mit einer Kapazität von 800 MW wird es die größte Wasserstoffproduktionsanlage Deutschlands.
Möllen wird damit zu einem wichtigen Wasserstoffstandort. Neben RWE können sich weitere „wasserstoffaffine“ Betriebe ansiedeln. Das schafft viele neue, sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze. Auch Ausbildungsplätze entstehen.
Mein Fazit: Möllen entwickelt sich stark
Mit den drei großen Projekten verändert sich Möllen grundlegend:
- Neue Arbeitsplätze
- Moderner Wohnraum für Familien und Seniorinnen und Senioren
- Bessere Nahversorgung
Dank der guten Verkehrsanbindung, der attraktiven Grundschule, zwei Kindertagesstätten, neuen Spielplätzen und einer großen Sportanlage bleibt Möllen ein lebenswerter Stadtteil im Grünen – mit viel Potenzial für die Zukunft.

In meinem Podcast spreche ich Klartext. Ich beantwortet offen und ehrlich die Fragen des Interviewers zu aktuellen Themen der Stadt – direkt, transparent und ohne Umschweife. Ein Podcast für alle, die wissen wollen, was in Voerde wirklich passiert.
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